ZACK! Urlaub.
Aus dem deutschen Herbst ab unter Palmen! Florida lässt ab Urlaubsminute eins jeden Anflug von Herbstblues vergessen und den geschätzten Devisenbringer eintauchen in türkisblaues Meeresrauschen und sonnenweiße Strände. Vatti entdeckt eine ebenso tiefe wie langversteckte Liebe zu Flip-Flops und Hawaiihemd, Mutti kramt nochmal den alten Minimal-Bikini raus und rückt aus zur Cellulite-Schau. Und nach einer Woche Dauergrillen am Strand werden die Kinder jubelnd in Disneyland bespaßt – alles easy. alles sunny. alles gut.
Doch schon am ersten Abend rächt sich zumeist das Sonnen-Bad mit dem dazugehörigen Brand derselben Sprachfamilie. Hummerrot und mit sichtbar eingeschränkten Bewegungsabläufen trifft man Familie Urlaub abends im kinderfreundlichen Restaurant bei French Fries und Coca Cola an – stets darum bemüht, dass keines der Kinder aus Versehen das verbrannte Menschenfleisch beklettert oder gar auf den Arm genommen werden möchte. Körperkontakt – heute lieber nicht. Erstmal After Sun x-treme buchen und auf nächtliche Spontanheilung hoffen. Denn morgen geht’s – natürlich! – wieder an den Strand. Isjaklar. Hamwirjagebucht.
Irgendwie muss es in den nordeuropäischen Genen angelegt sein, das Extrem-Sonnenbad. Es ist wie ein Reflex, ein Urschrei der ansonsten nicht so sonnenverwöhnten Seele, der – so scheint mir – ganz besonders aus britischen Inselbewohnern hervorbricht. Rotgelockt und sommersprossig tragen sie ihr weißes Fleisch zu Markte – nein: Liege – und weder Schirm, Hut, Badelaken oder Palme kann den endless summer bremsen.
Morgens als erster raus an den Strand. Fünf Meter geradeaus. Laken in den Sand. Hinlegen. ZACK! Urlaub. So geht das.
Und mit der Auslandstelefonkarte am besten gleich einen Termin beim heimischen Dermatologen vereinbaren und hoffen, dass man den Onkologen nie kennenlernt.
Herrlich!