Wild Wild South #1 Florida Wildlife für tierische Ferien

5_#1_bugFlorida = Wildlife = Bugs: Das ist in vielen Köpfen eine kausale Kette – trifft aber eigentlich gar nicht so pauschal zu… meistens jedenfalls. Dieses Jahr schon. Auf einen jahrhundertkalten Winter folgte ein schwülwarmer Sommer und Herbst, und nun zieht es auch wieder die Insekten in Scharen hinaus ins Freie.

 

 

Größer! Lauter! Mehr! scheint auch bei den amerikanischen Flugtieren die Devise zu sein – fliegende Riesenkäfer, Mega-Grashüpfer, ganze Armeen von Libellen, Mücken und Glühwürmchen durchbrummen die Luft – nicht wirklich störend, aber doch überdeutlich vorhanden. Beim Sunset-Abendessen im Freien gerät man dann schon mal unter Zeitdruck: Hektisch schlingt man sein Essen herunter – in einer Hand den Burger, die andere Hand im wilden Abwehrkampf gegen das Stech- und Brummgeschwader beschäftigt, das im Dämmerlicht gleichermaßen blutdürstend wie zahlreich über Mensch und Burger herfällt.

A Bug’s Life live!

 5_#1_bug_2Da lob ich mir dann die zugegebenermaßen hässlichen aber dafür unglaublich nützlichen screens, mit denen sich hier so ziemlich jedes Haus „schmückt“. Von solch feinem Mückengitter umgeben, bleibt die Terrasse auch am Abend ein durchaus nutzbares Freigehäge, an dem Mensch sich dann ebenso ausgiebig wie entspannt dem Zirpen hunderter Grillen hingeben kann.

 

 

Nach Einbruch der Dunkelheit verschwinden dann zwar die bugs, aber im Gelände bleibt’s lebendig:

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Dass Waschbären sich nächtens an den Abfällen ihrer menschlichen Mitbewohner zu bedienen wissen, ist spätestens seit dem Disney-Zeichentrick „Ab durch die Hecke“ kein Geheimnis mehr. In munteren 3- bis 5-köpfigen Familientrupps knabbern sich die bebrillten Gesellen durch die nachtstillen Siedlungen und sind vielen Haus- und Mülltonnenbesitzern ein pelziger Dorn im Auge.

 

 

In Häufigkeit und Raffinesse sind sie dabei dicht gefolgt von den hiesigen Eichhörnchen (hier gern auch lästerhaft Baumratten, also tree rats, genannt), die zwar durchaus possierlich anzuschauen, aber eine wahre Plage auf Dachböden und in Geräteschuppen sind. Diese wuselwirschen Zappelkasper zucken ständig knapp an der eigenen Herzinfarktgrenze durchs Gelände und zwingen auch gern mal zu einer Vollbremsung, wenn sie in ihrer neurotischen Hyperaktivität vors Auto hopsen.

Na bitte: Infarktchance auf beiden Seiten.

Eine ganz andere Nummer ist es dann aber, wenn man im ersten Licht des Tages auf der höchsteigenen Grundstücksauffahrt Zeuge wird, wie ein ausgewachsener Bär (ja: ein Bär – mitten in der Wohnsiedlung!) kurzerhand das Cabriodach ebenso brachial-unfachmännisch wie final öffnet, um kurzerhand schmatzend und brummend eine Packung chocolate cookies auf dem Beifahrersitz zu vernichten.

Dies ist, denke ich, ein guter Moment, sein verfassungsmäßiges Recht auf eine Ohnmacht in Anspruch zu nehmen!

Merke also: Straßenschilder, auf denen ein niedliches kleines, schwarzes Bärchen abgebildet ist (siehe Titelphoto) sind durchaus ernstgemeint und nicht als bloße Touristenbespaßung gedacht!

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