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Verlag: BoD Norderstedt
60 Seiten

Hardcover:
ISBN 978-3-7347-8828-4
Preis: 12,75€

Paperback:
ISBN 978-3-7347-8829-1
Preis: 7,75 €

ebbok:
ISBN 978-3739-2519-05

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1 Erzählung – 60 Seiten – 1000 Farben.

Es ist die Geschichte von Jakob – dem Jungen der bäuchlings auf dem Teppich liegt und spielt. Er lässt seine Träume und die Farben seiner Phantasie Wirklichkeit werden und nimmt uns mit auf seine Reise:

Die Kapitel dieser Erzählung sind zugleich die Kapitel seines Lebens –
vom Jungen, der die Farben seiner Welt vor seinen strengen Eltern zu retten versucht,
bis zum alten Mann, der schließlich erkennt:

Nur wer lebt, isst Kirschen.
Nur wer lebt, liest Zeitung.

 

Sehen Sie auch :


                               – Leseprobe (nächster Karteikartenreiter oben) und

                                –  erste Leserstimmen (unten)

Seiltänzer, Gaukler & Feuerschlucker
T a n d e r a d e i   !

Wie oft schon hatte er sich gewünscht, mit dem fahrenden Volk davonzuziehen, in einem der bunten Wohnwagen zu leben, nachts begleitet von Grillenzirpen und Sternenfunkeln auf einer Lichtung oder Wiese Platz zu finden und den nächsten Tag mit einem frühen Bad im nahen See oder Fluss zu beginnen; zum Klang von Schalmeien und Tamburines in bunten Horden durch die Straßen der Stadt zu ziehen und auf ihrem Weg immer neue Menschen zu verzaubern…

Wie oft war er in seinen Träumen einer von ihnen gewesen, hatte die Welt vor dem Waggonfenster vorübergleiten sehen – nichts festhalten, nicht festgehalten werden –, hatte seinen Träumen Raum in einem Zirkuszelt gegeben ohne Angst, sie könnten ihm davonfliegen.
Der hatte davon geträumt, das Strahlen in den Augen aberhunderter großer und kleiner Kinder im eigenen Innern ein Feuer entfachen zu lassen – immer wieder aufs Neue. Eine Glut, die nie verglimmt, nie verschüttet wird. Ewiges Feuer. Inneres Licht.

Beim Gedanken daran kribbelte seine Haut. Ein Prickeln und Flattern war in ihm. Er konnte nicht mehr still sitzen. Er sprang auf und durchmaß die ganze Wohnung: Stube – Küche – Diele – und von vorn. Nur nicht sitzen! Nur das Feuer nicht wieder verglimmen lassen!

Der Zirkus ist in der Stadt!

 

Der Junge

„Jakob, komm schon. Du musst Dich beeilen…!“ Die Stimme seiner Mutter mahnte ihn wie jeden Morgen zur Eile. Doch Jakob war noch nicht bereit. Nicht, dass er noch im Bett läge: nein! Seit Stunden schon war er wach, hatte sich die Zähne geputzt, geduscht, war fertig angezogen und selbst sein Ranzen war schon gepackt. Doch seither lag er bäuchlings in der Mitte seines Zimmers, umringt von bunten Spielfiguren, die auf einer großen Lichtung – seinem Teppich – begannen, eine Stadt zu bauen. Bausteine, kleine Schachteln und Papprollen ragten Türmen und Häusern gleich in die Luft, Menschen bevölkerten die

Straßen, es war ein buntes Treiben. Und jetzt gerade fuhren die bunten Waggons eines Zirkus‘ mitten durch die Stadt. Gebaut aus Zeichenkarton, in stundenlanger Arbeit bunt beklebt und bemalt mit allen Farben seiner Phantasie, zogen sie bis ans Ende der Stadt. Dort, geschützt am Waldrand – einem Feld von Zahnstochern, auf denen wirr verwobene grüne und rotbraune Wollfäden das Laub darstellten – machten die Gaukler halt und errichteten eine Wagenburg. Hier würden sie für ein paar Tage rasten und die Menschen mit ihren Kunststücken in ihren Bann ziehen. Und wohlmöglich würde sich ihnen der ein oder andere anschließen und mit ihnen weiterziehen…

Jakob wäre gewiss einer von ihnen!

 

Mehr erfahren Sie im Buch…

Leserstimmen:

Beim Lesen wurde ich “Jakob”, die Zielfigur dieser Erzählung, mit allen seinen Träumen, Wünschen und Hoffnungen, nur nicht mit dieser dramatischen Entwicklung, wie sie Karin Buchholz filigran zeichnet […]. Sie hält der/dem Leser/in mit aller Deutlichkeit einen Spiegel vor, schau’ hinein, bis Du das, der dich da anschaut? […] unwahrscheinlich spannend.  […] Karin Buchholz greift hier ein Thema auf, das unsere Gesellschaft durchgängig beherrscht, nur noch Ellenbogen, Machtstreben, Cooles sind die Werte, die vorrangig sind. Wo bleibt der Mensch, wo seine Menschlichkeit, wo seine Träume, wo seine Wünsche? […]

Die vollständige Rezension von Fritz Rubin finden Sie unter e-stories.de 

 

Gaukler_Rezension_Rönsch

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Jakob heißt der Junge, mit dem ich mich gleich auf der ersten Seite dieses Buches angefreundet habe. Bäuchlings liege ich zusammen mit ihm auf dem Teppich und spiele. Ein Zirkus kommt in die Stadt, wir bauen eine Wagenburg, in meinem Kopf sind sofort tausend Bilder und abertausend Farben…

Das neue Buch der Autorin und Kolumnistin Karin Buchholz hat mich schon gleich nach ein paar Sätzen in eine Welt aus Phantasie entführt. Der Gaukler sorgt für Perspektivenwechsel. Er zeichnet Jakobs Lebensweg vom spielenden Jungen inmitten seiner bunten Welt der Träume nach bis zum alten Mann, der nach einem langen Weg erkennt: “Nur wer lebt, isst Kirschen. Nur wer lebt, liest Zeitung.”
Diese scheinbar so einfache Erkenntnis ist auch der einzige Klappentext des Buches. Zusammen mit dem farbenfrohen Cover macht er sofort neugierig und Lust, Jakob auf seinem Weg zu folgen. Es ist ein Weg voller Wort-Bilder, Poesie und Magie. Mehr als einmal habe ich während dieser Geschichtenreise mich selbst im Spiegelbild gesehen. Jakob versucht, die Farben seiner Phantasie vor der Übermacht seiner Eltern zu retten – ein Richter und eine Staatsanwältin, deren Welt von Fakten und der Macht über andere bestimmt ist und in der Träume (und letztlich auch Jakob) keinen Platz haben. Schicksalhaft und voller Symbolik dann, dass dem alten Jakob sein toter Vater ausgerechnet in einem Traum wiederbeginnet…
Sie schreibt “Sätze, die Bilder malen im Kopf” – so liest man es über Karin Buchholz – und es stimmt. Der Gaukler ist von Plot bis Schreibe, von Gestaltung bis Langzeitwirkung definitiv eines der besonderen Fundstücke auf dem Buchmarkt.
E
s erinnert uns daran, dass Leichtigkeit und Phantasie nur in uns selbst entstehen (können). Es ist ein Buch für alle, die ihre Träume festhalten oder wiederfinden wollen. Ich habe viele davon beim Lesen wieder neu für mich entdeckt.

 

Annie Sonntag-Marin im Kulturmagazin Unser Lübeck